Spezialisierung
Trauma und Traumabehandlung
Schocktrauma
Was ist ein Schocktrauma?
Mittlerweile kann ich sagen, dass alle Beschwerden, sowohl psychische, als auch körperliche Erkrankungen in irgendeiner Form auf einen ungelösten Konflikt, eine vergangene oder anhaltende Belastung, eine Erschütterung oder ein Trauma zurückführen sind. Dabei muss es sich nicht immer um schwere, ersichtliche oder ins Bewusstsein gelangte Traumata handeln. Kleinste Erschütterungen der Psyche können zu sogenannten "Freeze-Zuständen", oder einem überregten Nervensystem führen, die als Trauma bezeichnet werden.
Trauma werden unterschieden in Schocktrauma und Bindungs- und Entwicklungstrauma, hier geht es um Schocktrauma, den Bindungs- und Entwicklungstraumata habe ich eine eigene Seite gewidmet. Schocktrauma (Einzeltraumatisierung) ist ein singuläres Ereignis. Es ist ein Erlebnis, welches in sich abgeschlossen ist. Meistens kommt ein Schocktrauma zusätzlich zu einem Bindungs- und Entwicklungstrauma.
Ich möchte hier einige Beispiele aus meiner Praxis nennen. Schocktrauma können entstehen durch:
- Unfälle
- Überfälle
- Bisse von Tieren
- Gewalterfahrungen einmalig
- Missbrauch, Vergewaltigung
- Verlust eines Zwillings im Mutterleib
- Tod einer nahestehenden Person
- Geburtstrauma durch viele unvorhersehbare Ereignisse
Eine besondere Position nehmen Bindungs- und Entwicklungstrauma ein. Diese werden häufig nicht als solche erkannt, da wir uns nicht erinnern können, was sich zwischen der Entwicklung im Mutterleib und dem dritten Lebensjahr ereignet hat. In dieser Zeit entstehen die meisten Traumata, durch unzureichende Bindung (Bindungstrauma) oder durch erschütternde Ereignisse, permanente Kritik oder emotionale Verletzungen (Entwicklungstrauma). Schon in der nonverbalen Kommunikation können unsichere Bindungen entstehen, die schwere Auswirkungen auf das Leben des Individuums haben, da sich Betroffene niemals sicher fühlen. Daraus resultieren verschiedene Störungen, deren Folgen die Betroffenen spüren, aber überhaupt nicht einordnen können, da sie nicht in der bewussten Erinnerung sind. Hier (Klick) geht es zur Seite der Bindungs- und Entwicklungstrauma.
Anhand der Beispiele wird deutlich, wie viele Möglichkeiten der Traumatisierung es gibt und - dass alle Menschen in irgendeiner Form traumatisiert sind.
Sehr laienhaft erklärt entstehen im Gehirn bei den Traumatisierungen sogenannte "Kapseln" in denen das Trauma in seinem "Schockzustand" weiterhin unterschwellig Schäden in der Gesundheit anrichtet. In, dem Trauma ähnlichen, wiederkehrenden Situationen kann ein "Trigger" (Auslöser) das Trauma und die damit verbundenen Gefühle wieder auslösen. Das muss der betreffenden Person nicht bewusst sein, ist es in den wenigsten Fällen.
Was einst eine gute Schutzfunktion war, führt langfristig zu Blockaden, Ängsten, psychosomatischen Beschwerden und destruktiven Verhaltensmustern. Daher sehe ich Belastungssituationen und Traumata als Auslöser für alle psychischen und somatischen Symptome. Der Körper hat nur die Möglichkeit, Symptome zu produzieren um anzuzeigen, dass etwas Wichtiges nicht stimmt und beachtet werden muss. Ein Symptom, egal welches, ist immer der Hilferuf des menschlichen Systems.
Achtung! Traumatherapie ist sehr umfangreich und nur Therapeuten mit einer speziellen Traumatherapie-Ausbildung sollten eine Traumatherapie durchführen. In der Ausbildung von Heilpraktikern, sowie auch im Studium von approbierten Psychotherapeuten wird die Traumabehandlung nur kurz angerissen. Die Arbeit mit traumatisierten Menschen ist sehr komplex und erfordert umfangreiches Wissen und viel Erfahrung. Zudem sollte der Therapeut/die Therapeutin ihre eigenen Themen vollständig gelöst haben, da es sonst zu Übertragungen und Projektionen kommen kann, die NICHT ERKANNT werden! Bitte lassen Sie Ihre Beschwerden ausschließlich von speziell ausgebildeten Traumatherapeuten behandeln und gehen Sie nicht zu Jemandem, der das Trauma "mal eben" mitbehandelt.